Wolfgang Fleiner, Vizepräsident Geschäftsführung des STB sagte: „Hauptziel des Projekts war es, unsere STB-Vereine auf dem Weg zur interkulturellen Öffnung zu begleiten und sie in ihrer interkulturellen Kompetenz zu stärken. Dies ist uns bis jetzt nur punktuell gelungen, wenngleich wir viele Erkenntnisse in diesem Projekt gewinnen konnten. Diese müssen wir nun nachhaltig in unsere gesamte Verbandsarbeit integrieren.“
Die teilnehmenden Pilotvereine wurden im Rahmen des Projekts aktiF, das vom Bundesprogramm „Zusammenhalt und Teilhabe“ durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert wurde, vielfältig unterstützt und begleitet. Primär ging es um Vereinsangebote für Mädchen und Frauen mit Zuwanderungsgeschichte insbesondere aus dem arabischen Kulturraum sowie muslimisch geprägten Herkunftsländern. Zusätzlich bot das Projekt Beratung und Workshops mit dem Vereinsvorstand zur interkulturellen Vereinsentwicklung und für Übungsleiter und Mitglieder zu Interkulturalität in der Sportpraxis an.
Auch nach Abschluss des Pilotprojekts aktiF, gehen das Engagement des STB und IB für Toleranz, Vielfalt und Integration im Sport weiter. Passend dazu unterzeichnete der STB anlässlich des Projektabschlusses und im Beisein seines langjährigen Kooperationspartners und Erfahrungsträgers in Sachen Integration, dem IB Süd, die Charta der Vielfalt. Die Charta ist eine Arbeitgeberinitiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. Sie wurde im Dezember 2006 von vier Unternehmen ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Arbeitswelt in Deutschland voranzubringen.
Das Herzstück der Initiative ist eine Urkunde. Sie ist die Charta der Vielfalt im wörtlichen Sinn und eine Selbstverpflichtung der Unterzeichnenden, Vielfalt und Wertschätzung in der Arbeitswelt zu fördern. 3000 Unternehmen und Institutionen mit insgesamt 10,4 Millionen Beschäftigten haben die Charta der Vielfalt bereits unterzeichnet. Darunter auch der IB, der seine Unterschrift bereits im Jahr 2007 setzte und seine Erfahrungen aus der Praxis gerne mit dem STB teilt. „Vor allem die alltäglichen Berührungspunkte mit Vielfalt schaffen Aufmerksamkeit“, sagte Bernd Umbach, Geschäftsführer des IB Süd. „Genau hier muss man seitens der Verbandsführung ansetzen, Impulse für einen toleranten und vorurteilsfreien Umgang miteinander setzen und wo notwendig auch für einen kompetenten Umgang mit kritischen Situationen schulen."
STB-Präsident Wolfgang Drexler wertete die Charta der Vielfalt als wichtige Weiterentwicklung für den Verband. „Fairness und Toleranz sind seit jeher grundlegende Werte der Turnbewegung. Mit unserem Ethikcode haben wir vor einigen Jahren unser Bekenntnis für eine vielfältige, tolerante und weltoffene Gesellschaft bekräftigt und uns gegen jegliche Form der Diskriminierung gestellt. Mit der Charta der Vielfalt gehen wir nun einen Schritt weiter und verpflichten uns selbst, unsere Verbandskultur und unsere Arbeitsprozesse regelmäßig auf diese Werte zu prüfen und Vielfalt zum alltäglichen Dialog unter unseren ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden zu machen.“
Neben der Umsetzung der Charta, wird der STB das Themenfeld Vielfalt zukünftig auch präsidial verankern. Zudem werden die Service- und Beratungsangebote für Vereine, die sich auf den Weg der interkulturellen Öffnung begeben möchten, weitergeführt.