aktiF-Pilotverein TSV Waldenbuch begeistert muslimische Frauen

Der TSV Waldenbuch ist Pilotverein im Projekt „aktiF“ des Internationalen Bunds e.V. (IB) und des Schwäbischen Turnerbunds e.V. (STB). Dieses Projekt zielt darauf ab, Mädchen und Frauen, insbesondere aus den arabischen Ländern, für Sport- und Bewegungsangeboten der Vereine zu begeistern.

Doch wie ist der Verein vorgegangen, um ein Sportangebot für die geflüchteten Frauen zu schaffen? „Im Sportverein haben wir zunächst geschaut, was wir für die Kinder tun können“, sagt Ulrike Deinaß, die die Kursorganisation im TSV verantwortet. Die Kinder wurden in das bestehende Angebot von Kindertanz, Eltern-Kind-Turnen und Fußball einbezogen. Außerdem gab es für die Jüngsten eine Willkommensgruppe. Die Frauen zu erreichen, gestaltete sich schwieriger, da diese sehr ins Familienleben und die Kindererziehung eingebunden sind. Außerdem: „Wenn Männer beim Sportangebot zuschauen können, ist das oft schon das Aus-Kriterium“, erklärt Deinaß. Deshalb entwickelte der Verein ein spezielles Angebot nur für Frauen. Mit der Finanzierung durch das Projekt „aktiF“, der guten Netzwerkarbeit im Verein und der Übungsleiterin Claudia Schneider stand dem Frauensportkurs Nichts mehr im Weg. Nach zwei Schnupperkursen, an denen sieben geflüchtete Frauen teilnahmen, richtete Übungsleiterin Claudia Schneider Ende Januar den Gymnastikkurs ein.

Im Januar entstand dann der persönliche Kontakt zum örtlichen Moscheeverein über die Geschäftsführerin des TSV Waldenbuch, Gabriele Wieser-Kick. Der Moscheeverein hat eine eigene Frauengruppe. „In der nächsten Übungsstunde waren auf einen Schlag neun muslimische Frauen da“, erzählt Wieser-Kick. Diese und andere Frauen aus dem Bekanntenkreis kommen nun auch regelmäßig. Demnächst überlegt der Sportverein einen größeren Raum für das aktiF-Frauenangebot zu suchen.

Am 25. März veranstaltete der TSV in seiner Sporthalle ein „Frauen Special“. 30 sportbegeisterte Teilnehmerinnen aus der Flüchtlingsunterkunft, in Waldenbuch lebende Migrantinnen und deutsche Frauen trafen sich zum Kangatraining, Qi Gong und Pilates. Während beim Qi Gong mit fließenden Bewegungen schwungvoll in den Tag gestartet wurde, erwartete die Mütter, die am Kangatraining teilgenommen hatten am Ende des Kurses zufrieden schlafende Babies. Auch das Angebot der Walking-Kursleiterin wurde begeistert angenommen. „Das gemütliche Beisammensitzen verstärkte die gute und verbindende Stimmung unter den Teilnehmerinnen“, so Wieser-Kick. Anschließend gab es noch ein leichtes Yoga zum Entspannen. Auch die Kinder kamen nicht zu kurz. Die hatten den ganzen Tag einen Teil der Halle für sich, wo sie sich unter den Augen der Betreuerinnen austoben konnten.   

Wenn sich auch Euer Verein am Projekt „aktiF“ anschließen möchte, dann schaut hier mal rein.


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